Andalusien ist nicht nur ein beliebter Badeort. Die südlichste Region Spaniens kann auf eine lange und wechselvolle Geschichte zurückblicken. So finden sich hier die Überreste der maurischen Herrschaft und auch die Einflüsse des christlichen Spaniens. Neben interessanten Bauwerken bietet Andalusien ebenfalls eindrucksvolle Naturlandschaften, eine ausgezeichnete Küche und witzige Feste.
Von der Hauptstadt Sevilla aus ist es nicht weit nach Portugal und nach Marokko gelangt man über die Straße von Gibraltar mit der Fähre. In Andalusien sprechen die Menschen Andalusisch, einen spanischen Dialekt, der selbst für Spanier schwer zu verstehen sein kann.
Nachfolgend präsentieren wir Ihnen die spannendsten Touren, schönsten Attraktionen und besten Sehenswürdigkeiten in Andalusien:
1. Mezquita Kathedrale Córdoba
Córdoba ist aus vielen Gründen einen Besuch wert. Einer davon ist die Mezquita Kathedrale. Zu deutsch bedeutet dieser Name „Moscheenkathedrale“, was auf den Ursprung dieses Bauwerkes hindeutet. Denn früher war sie die Hauptmoschee des maurischen Reiches in Andalusien. Der Bau der Moschee begann bereits 784. Während der Reconquista wurde die Stadt von den christlichen Heeren erobert und die Moschee 1236 zu einer christlichen Kirche geweiht. Seit 1984 gehört die Kirche zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Die Mezquita Kathedrale ist nicht nur wegen ihrer Geschichte, sondern auch wegen ihrer Architektur eine der Sehenswürdigkeiten von Córdoba. 856 Säulen aus Marmor, Jaspis und Onyx tragen übereinanderliegende Hufeisenbögen. Der Bau wurde mehrmals erweitert. So finden sich noch immer die Kuppeln einer Moschee neben dem Hochaltar einer Kirche. Muslimische und christliche Architektur verschmelzen hier zu einem einzigartigen Gebetshaus. Bis heute ist sie eine der größten Sakralbauten der Welt und eine der größten umgebauten Moscheen. Das Gebäude ist 179 Meter lang und 134 Meter breit, in 19 Schiffe und 36 Joche unterteilt. Die Orgel stammt von dem berühmten Orgelbauer José Martínes Colmenero und wurde 1702 in das Gebäude eingefügt.
2. Alhambra in Granada
Bei der Alhambra handelt es sich ebenso um ein maurisches Bauwerk. Die Alhambra ist eine ehemalige Festungsanlage auf dem Sabikah-Hügel in Granada. Heute finden sich in der Alhambra die am besten erhaltenen Zeugnisse des maurischen Stils der islamischen Architektur und Kunst. Der Name bedeutet wahrscheinliche „die Rote“, was auf die Farbe des Steins der Festung deutet.
Die Alhambra wurde im 11. Jahrhundert zur Verteidigung der Stadt errichtet. Später sollte die Zitadelle folgen. Zu den Sehenswürdigkeiten der Alhambra gehören der Myrtenhof, ein Wasserbecken, welches von einer Myrtenhecke umwachsen ist, der Löwenhof mit dem Löwenbrunnen, die Gemächer der Frauen und die verschiedenen Wasserspiele. Überall in Alhambra finden sich die Überreste der kunstvollen maurischen Architektur.
3. Alcázar de Sevilla
Alcázar ist der Königspalast von Sevilla mit einer fast eintausend jährigen Geschichte. Er ist einer der älteste Königspaläste der Welt, der heute noch verwendet wird. Wenn die spanische Königsfamilie nicht gerade hier residieren sollte, dann lassen sich mitunter auch Führungen zu den königlichen Kammern buchen.
Der Palast wurde im 11. Jahrhundert von Abd- ar-Rahman III. errichtet und besteht aus zahlreichen prachtvollen Stuckarbeiten, Gärten und Wasserbecken. Nach der Eroberung Andalusiens durch die Christen wurde der Palast weiterhin verwendet, gepflegt und ausgebaut. Besonders die Zeit der Renaissance und die der Bourbonenherrscher im 19. Jahrhundert hatte verschiedene Renovierungen und Umbauten zur Folge.
4. Tropfsteinhöhlen von Nerja
Die Tropfsteinhöhlen von Nerja gehören zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Andalusiens und sollten bei einem Besuch in der Provinz Málaga nicht ausgelassen werden. Die Cueva de Nerja wurde 1995 zufällig entdeckt und befindet sich etwa 1 Kilometer von der Küste entfernt. Die rund fünf Kilometer langen Galerien sind mit den faszinierenden Tropfsteinformationen überzogen. Die hohen Säulen und Decken gaben der Höhle auch die Bezeichnung „prähistorische Kathedrale“.
Nicht nur bietet die Höhle ein geologisches Schauspiel, sie bildet auch ein historisches Denkmal. In den verschiedenen Hallen wurden Malereien, Knochen und Werkzeuge gefunden, die bis 30.000 v. Chr. zurückreichen. So sind in der Höhle auch Zeugnisse der frühen Menschen ausgestellt. Außerdem steht in der Cueva de Nerja die mit 45 Meter Höhe größte Säule der Welt.
5. Coto de Doñana Nationalpark
Der Nationalpark Coto de Doñana ist das bedeutendste Feuchtgebiet von ganz Spanien und beweist, dass Andalusien nicht nur aus Sandstränden und trockenen Berglandschaften besteht. Der Nationalpark wird regelmäßig überschwemmt und bietet somit verschiedensten Tieren und Pflanzen Zuflucht.
Jedes Jahr überwintern hier Tausende von Zugvögel und auch einige seltene Vogelarten haben hier eine Heimat gefunden. Außerdem lebt im Coto de Doñana der stark bedrohte Pardelluchs. Die Nationalparkstation befindet sich in der Nähe von El Rocío. Von hier aus lassen sich Schiffstouren und Wanderungen unternehmen.
6. Sierra Nevada National Park
Der Sierra Nevada National Park ist die Heimat der höchsten Gipfel Spaniens auf dem Festland. Fünfzehn der Gipfel des Nationalpark sind über 3000 Meter hoch. In den warmen Monaten eignet er sich vor allem für das Wandern und das Mountainbiking. Im Winter herrschen hier ausgezeichnete Bedingungen für den Wintersport.
Der National Park ist eine echte Naturschönheit und zählt völlig zu Recht zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Andalusien. Zahlreiche Mineralquellen entspringen dem Boden und Felsen und fließen durch eine abwechslungsreiche Landschaft aus offenen Ebenen und dichten Wäldern.
7. Karneval in Cádiz
Im Februar steht die Stadt Cádiz elf Tage lang auf dem Kopf. Der Karneval von Cádiz ist der größte und auch witzigste von ganz Spanien. Die gesamte Stadt feiert mit, wenn 1,5 Wochen lang überall Musik gespielt und Straßenfeste veranstaltet werden. Cádiz und das Fest ist berühmt für seinen außergewöhnlichen Humor.
Bei vielen Aufführungen wird daher die Tagespolitik des vergangenen Jahres auf die Schippe genommen. Sollte der Karneval von Cádiz zu den Sehenswürdigkeiten Ihrer Andalusien-Reise gehören, dann sollten Sie unbedingt ein eigenes farbenfrohes Kostüm parat haben. Wir sind der Meinung: Wenn dann richtig!
8. Puente Nuevo in Ronda
Schwindelfreie Reisende können gerne einen Abstecher in das hübsche Städtchen Ronda wagen. Die Kleinstadt liegt in der bergigen Landschaft Andalusiens, genauer auf einem abfallen Felsplateau. Alt- und Neustadt werden durch einen tiefen Graben voneinander getrennt, durch welcher der Río Guadalevín fließt. Und über die Schlucht führt die Puente Nuevo, die neue Brücke.
Die Hauptattraktion der Stadt ist schon von weitem zu sehen. Von der im späten 18. Jahrhundert erbauten Brücke aus blickt man 120 Meter in die Tiefe. Das ansehnliche Bauwerk besteht aus vier Torbögen und wurde aus den Steinen der Umgebung gebaut. Die Puente Nuevo ist ein ideales Fotomotiv.
9. Torre Tavira & Kathedrale von Cádiz
Der Torre Tavira ist ein im 18. Jahrhundert errichteter Wachturm, von dessen Aussichtsplattform aus die ganze Stadt beobachtet werden kann. Die Spitze des Turmes befindet sich 45 Meter über dem Meeresspiegel und ist damit der höchste Punkt der Stadt. Der Turm bietet ebenso einen tollen Ausblick auf den Atlantik und ist ein gutes Beispiel für andalusische Architektur aus dem 18. Jahrhundert.
Auch die Kathedrale von Cádiz gehört zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt, direkt am Plaza de la Catedral und am Meer gelegen. Die Kathedrale wurde 1838 fertiggestellt, der Bau dauerte insgesamt 116 Jahre. In dieser Zeit arbeiteten verschiedene Architekten und Baumeister an ihr, weswegen sich an ihr unterschiedliche Stile feststellen lassen.
10. Malaga mit Gibralfaro
Ähnlich der Alhambra besitzt auch die interessante Stadt Malaga über ihre eigene Burg. Das Castillo de Gibralfaro liegt direkt auf dem Hausberg von Malaga und thront damit über der Stadt und dem Hafen. Wer vor allem an heißen Sommertagen den Aufstieg nicht zu Fuß absolvieren möchte, kann auch ganz bequem mit dem öffentlichen Bus (Linie 35) direkt auf die Kuppe fahren. Zudem werden auch Kutschfahrten für die Auf- und Abfahrt angeboten, hierbei jedoch unbedingt auf den Zustand der Pferde achten und im Zweifel lieber verzichten.
Die Außenmauern der Burg Gibralfaro bestehen aus wechselnden Lagen aus Ziegeln und Naturstein. Im alten Pulverturm der Festungsanlage finden regelmäßige Ausstellungen statt, bei denen alte Schwerter, Rüstungen und andere Exponate zu bewundern sind. Übrigens ist auch der Ausblick von Gibralfaro auf Malaga sehr beeindruckend, sogar die Stierkampfarena kann von hier aus bestaunt werden. Etwas unterhalb lohnt sich ein Besuch von Alcazaba, dem alten maurischen Palast. Es sind Kombitickets erhältlich!
Weitere Sightseeing-Tipps und Attraktionen für Ihren Andalusien-Urlaub
Beste Reisezeit Andalusien
Wir empfehlen Ihnen die folgenden Monate als beste Reisezeit, um die Highlights und Sehenswürdigkeiten in Andalusien zu entdecken:
April, Mai, Juni, Juli, August, September und Oktober
Genauere Informationen zum Wetter, inklusive allen Klimadaten, finden Sie auf unserer Klima-Detailseite für Andalusien.