Wunderschöne Mittelmeerinseln gibt es viele, aber keine ist dabei so vielfältig wie Malta. Der kleine Inselstaat südlich von Sizilien bietet antike Kulturgüter, kristallklares Wasser zum Baden und Tauchen, Mittelalter zum Anfassen und natürlich eine Hauptstadt, die Rittertradition mit EU-Moderne verbindet. Reisende können auf Malta mit Euro bezahlen und überall Englisch sprechen oder aber in verlassene Orte versinken und sich an der ungewöhnlichen maltesischen Sprache versuchen.
Der Staat Malta besteht aus der gleichnamigen Hauptinsel, auf der sich der Flughafen und die Hauptstadt Valletta befindet sowie den beiden leicht per Fähre zu erreichenden Nebeninseln Gozo und Comino, wo sich die Natur ungestört ausleben durfte. Steile Klippen, rassige Brandung, aber auch feine Buchten mit Sandstränden – Malta ist das Urlaubsziel der Gegensätze. Wer dann noch klassisches Kaninchenragout probiert, auf den Spuren von Apostel Paulus wandelt oder immer schönere nostalgische Türklopfer entdeckt, der wird in seinem Urlaub einen kleinen Schatz gefunden haben.
Nachfolgend präsentieren wir Ihnen die spannendsten Touren, schönsten Attraktionen und besten Sehenswürdigkeiten auf Malta.
1. Valletta – die Hauptstadt
Der bekannteste Anlaufpunkt Maltas ist die an der Nordküste gelegene Hauptstadt Valletta, auf Maltesisch „Il Belt“. Ab dem 16. Jahrhundert am Reißbrett entworfen, zeugt Valletta heute vom mystischen Malteserorden mit seinen Rittern, aber mit seinem modernen Parlamentsgebäude auch von Spuren der EU. Valletta lässt sich wunderbar einfach erkunden, führt doch die etwa 2 km lange Republic Street einmal längst durch die ummauerte Landzunge.
Kleine Läden reihen sich an historische Gebäude, alles im gelblich leuchtenden Steinlook. Zum Wasser hin fallen die Treppenstraßen zum Teil steil ab und ermöglichen dort am besten im Dunkeln einen Rundgang um ganz Valletta. An der Spitze der Hauptstadt thront das von seiner langen Geschichte scheinbar unbeeindruckte Befestigungswerk St. Elmo. Valletta wurde bereits 1980 aufgrund ihres kulturellen Reichtums in die Liste des UNESCO-Welterbes eingetragen.
2. Die Blue Grotto
Wer bei der „Blauen Grotte“ gleich an Capri denkt, der wird im Süden der Hauptinsel sicher überrascht vom Namensvetter sein. Auch hier ist das Meer in allen Facetten zwischen hell- und tiefdunkelblau anzutreffen, eingerahmt von stattlichen Felsenklippen. Die Blue Grotto ist etwa 25 Meter hoch und wird regelmäßig von Booten angefahren, von wo aus sich ein bezauberndes Lichtspiel erleben lässt.
Entlang der steinigen Südküste lassen sich mit dem Mietwagen danach kleine verträumte Orte durchfahren oder aber mit den ganz Kleinen der Playmobil Fun Park unsicher machen. Der Besuch der Blauen Grotte ist zugegebenermaßen etwas touristisch, da man nur an geführten Touren teilnehmen kann, doch das besondere Farbenspiel lohnt sich!
3. Das Hypogäum von Hal Saflieni
In unmittelbarer Nähe zu Valletta liegen die beeindruckenden Tempelanlagen von Tarxien. Hier werden Wissbegierige Zeuge der maltesischen Megalithkultur, dessen Geschichte sich bis ins 4. Jahrtausend v. Chr. zurückverfolgen lässt. Besonders spannend ist dann die Erkundung des tiefen Erdreiches, wo sich das Hypgäum von Hal Saflieni ausfindig machen lässt.
In seinem Alter und Erhaltungszustand einzigartig, vereint diese Sehenswürdigkeit einen unterirdischen Tempel mit einer mystischen Grabstätte und Kultstätte. Hier taucht man ab in die menschliche Vorzeit, eine völlig andere Welt unter der Erde. Im Akustikraum kann genau wie früher den schönen Klängen gelauscht werden.
4. St. John’s Co-Cathedral
Von außen hebt sie sich kaum ab vom üblichen Valletta, aber im Inneren ist die St. John’s Co-Cathedral an Prunk kaum zu überbieten. Wer hierzulande nach den bekanntesten Sehenswürdigkeiten sucht, der findet die wohl schönste in einer Seitenstraße der Republic Street in der Hauptstadt. Ihren merkwürdigen Namen verdankt die Konkathedrale ihrer Stellung als zweitem Bischofssitz des Erzbistums, was einmal mehr die lange und von unterschiedlichen Strömungen geprägte Historie des Landes unterstreicht.
Innerhalb der Kathedrale fühlen sich die Gäste wie im Vatikan. Reiche Verzierungen, wundervolle Intarsienarbeiten und prunkvolle Grabplatten dominieren den Raum. Hier ruhen die Großmeister der Malteserloge und im Oratorium lässt sich ein echter Caravaggio bestaunen. Ein Besuch in Valletta kann nicht ohne Besichtigung dieses außergewöhnlichen Gotteshauses enden.
5. Das stille Mdina
Recht zentral gelegen ist die Stadt der Stille das Gegenstück zur Planstadt Valletta. Mdina ist die alte Hauptstadt Maltas und hat ihr Gesicht von früher eindrucksvoll bewahren können. Schon aus der Ferne erkennt man die leicht erhöht gebaute Festungsstadt, rundum bewehrt mit einer hohen Stadtmauer.
Tatsächlich schreitet der ehrfurchtsvolle Tourist zunächst durch ein Stadttor und ist plötzlich in einer anderen Welt. Schmale Gassen, vollständig erhaltene Gebäude, eine prunkvolle Kathedrale befördern einen direkt hinein ins Mittelalter. Alles ist ruhig, selbst zu Stoßzeiten. Wer Mdina gesehen hat, der versteht den Malteser etwas besser.
6. Die Rotunda Santa Marija Assunta
Etwas nördlich von Mdina, im Grunde nur vom Fußballnationalstadion getrennt, liegt das kleine Mosta. Neben den vielen anderen von Stein geprägten und historisch wirkenden Dörfern Maltas verdient Mosta im Grunde keine besondere Erwähnung. Doch wer nach Mosta kommt, gerade noch in einer engen Gasse einen Kaffee getrunken hat, der erspäht sie von jetzt auf gleich: die Rotunda Santa Marija Assunta.Besticht St. John’s Co-Cathedral mit dem Interieur, dominiert bei dieser Hommage an das römische Pantheon ganz klar die Außenansicht. Die Rotunda verfügt über die viertgrößte Kirchenkuppel der Welt und die sicher beeindruckendste, wenn man ihren Baustoff Kalkstein berücksichtigt. Das Innere ist etwas spartanischer gehalten, bildet aber einen wunderbaren Rahmen für den Hauptakteur, die Kuppel.
7. Die stehenden Steine von Hagar Qim
Wer auf Malta nicht gerade das Meerwasser genießt, der hat ganz sicher irgendeine Form von Steinen im Blickfeld. Die vielleicht attraktivsten, weil stattlichen und funktionalen unter ihnen lassen sich im Süden der Insel im Kultzentrum Hagar Qim finden. Der goldgelbe, recht weiche Kalkstein ist hier omnipräsent. Bruchsteinmauern und Wachtürme umzäumen die Gegend, die geprägt ist von schwindelerregenden Steinbrüchen.
Hagar Qim ist ein recht einsamer Ort der Vergangenheit mit großen Steinblöcken, die dereinst als Steinzeittempel fungierten. Die gesamte Anlage war früher und ist noch Ort des Kultes, des Orakelns und der Religion. Der Blick von außerhalb auf das weite Meer und die ebenso weite maltesische Landschaft ist der gleiche wie vor Tausenden von Jahren.
8. Das wunderschöne Gozo
Leicht mit der Fähre zu erreichen ist Gozo, der kleine Bruder Maltas. Hier ist alles eine Spur ruhiger und die Landschaft reichhaltiger und grüner. Es gilt sonnige Inselidylle einzuatmen und beschauliche Dörfer zu entdecken. Victoria (oder Rabat) ist der Hauptort Gozos.
Eine weitere der vielen Insel-Sehenswürdigkeiten ist Xewkija, dessen Kuppelkirche zwar nicht so groß wie die in Mdina ist, den gesamten Ort aber noch einmal mehr überragt. Ganz im Westen, am von Valletta entferntesten Zipfel der maltesischen Inseln, fallen die Klippen steil herab. Hier prangte lange Zeit das berühmte Azure Window, ehe es nach einem Sturm in den Fluten versank.
9. Maltas Blaue Lagune vor Comino
Comino ist der kleine Bruder von Gozo, also das Nesthäckchen von Malta, und mit seinen gerade einmal 2,5 km² eigentlich kaum der Rede wert. Wer hierhin dennoch eine Bootstour bucht, der findet kaum Vegetation, nur karge Geröllfelder. Deshalb muss der Weg zum Meer führen – genauer gesagt zur Blauen Lagune, die nicht nur zauberhaft klingt, sondern auch von einzigartiger Schöneit ist.
Das Wasser erstrahlt hier bei gutem Wetter in den reinsten Blautönen und macht die Wellen des Mittelmeers zu türkisfarbenen Sehenswürdigkeiten. Es gibt nur einen sehr kleinen Sandstrand an der Blauen Lagune, die meisten Besucher lassen sich in den Klippen nieder und verbringen den Tag beim Baden und Schnorcheln ohnehin im Wasser. Comino ist die entspannteste der drei Hauptinseln von Malta.
10. Filmkulisse Popeye Village
Wer von Kultur und Badevergnügen etwas Abstand braucht und Lust auf ein echtes Kuriosum hat, der begibt sich an den nordöstlichen Zipfel der Hauptinsel Malta. Hier reiht sich eine Bucht an die nächste und an einer von ihnen liegt ein kleines Dorf, das so gar nicht zum Rest der Insel passen will.Malta ist aufgrund seiner einzigartigen Landschaften und dem milden Wetter ein beliebter Ort für Filmdrehs. 1979 wurde hier ein kanadisches Fischerdorf aufgebaut, das im Film die Heimat von Popeye dem Seemann darstellte. Der Film wurde ein Flop, aber das fantasievolle Dorf lockt noch mit interessanten Details und einem kleinen Vergnügungspark – ideal auch für Familien!
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Beste Reisezeit Malta
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Mai, Juni, Juli, August, September, Oktober und November
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