Wussten Sie, dass Prag bereits Mitte des 14. Jahrhunderts als „Die goldene Stadt“ bezeichnet wurde? Karl IV., König von Böhmen und Kaiser des heiligen römischen Reiches deutscher Nation, ließ seine Geburtsstadt zum kulturellen Zentrum und zur bedeutendsten Stadt seiner Zeit ausbauen. Viele Gebäude aus jener Bauphase zeugen noch von der damaligen Pracht. Die Altstadt Prags zählt zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Prag ist die Hauptstadt Tschechiens und liegt am Zusammenfluss von Moldau und Berounka. Schon Jahrhunderte vor der Zeit Karls IV. war Prag die Residenzstadt der böhmischen Könige, die ihre Spuren in prächtigen Bauwerken hinterlassen haben. Aber auch moderne Bauten gibt es zu bewundern. Bei alledem kommt das leibliche Wohl nicht zu kurz. Prag ist bekannt für die leckere böhmische Küche.
Nachfolgend präsentieren wir Ihnen die spannendsten Touren, schönsten Attraktionen und besten Sehenswürdigkeiten in Prag:
1. Prager Burg
Die Prager Burg ist das größte geschlossene Burgareal der Welt. Bereits im 9. Jahrhundert stand auf dem Hradschin, dem Berg im Herzen der Stadt Prag, eine Residenz, die im Laufe der Jahrhunderte immer weiter ausgebaut und renoviert wurde.
Sie diente den böhmischen Herzögen und Königen und später dem tschechischen Präsidenten als Regierungssitz. Innerhalb der Mauern gibt es nicht nur die Burg selbst, sondern auch verschiedene Kirchen, Parks und Paläste zu bewundern. Das ummauerte Gelände umspannt 45 Hektar.
2. Veitsdom Prag
Eines der Gebäude auf dem Hradschin ist der Veitsdom. Während des „Baubooms“ unter Karl IV. Mitte des 14. Jahrhunderts wurde mit dem Bau begonnen, bis zur Vollendung vergingen Jahrhunderte. Er ist bis heute der größte Sakralbau der tschechischen Republik. Der Hauptturm ist 99 Meter hoch und bietet einen eindrucksvollen Rundblick über die Stadt.
Der Dom ist mit goldenem Stuck und Halbedelsteinen prächtig ausgestattet. Er diente vielen Königen und Kaisern als Krönungsort. Einige sind im Dom begraben. Ein Teil des Domschatzes, einer der wertvollsten seiner Art in Europa, kann besichtigt werden.
3. Goldenes Gässchen
Am Rande des Burggeländes liegt das goldene Gässchen, eine Gasse mit kleinen, bunten Häusern aus dem 16. Jahrhundert. Einst gab es hier eine Goldschmiede, die der Gasse ihren Namen gab. Sie trägt den Beinamen „Alchemistengasse“, denn König Rudolf II. erteilte einigen Alchemisten den Auftrag, den Stein der Weisen zu finden oder zumindest Gold herzustellen.
Die Alchemisten lebten in den kleinen Häusern. Anfang des 20. Jahrhunderts wohnte auch Franz Kafka in einem der Häuser. Heute werden die Häuser als Cafes und Souvenirläden genutzt. Heute zählt das Goldenes Gässchen zu den wohl niedlichsten und zugleich beliebtesten Sehenswürdigkeiten der tschechischen Hauptstadt.
4. Karlsbrücke
Auch die Karlsbrücke wurde während der Baumaßnahmen unter Karl IV. errichtet. Sie verbindet die Altstadt mit der Mala Strana, der sogenannten „Kleinseite“. Auf 16 Brückenpfeilern errichte Rundbögen bilden eine der ältesten Steinbrücken Europas. Sie ist über 500 Meter lang. Zu beiden Seiten wurden nach und nach 30 Madonnen- und Heiligenfiguren aufgestellt.
Es geht die Sage, dass alle, die die älteste der Figuren, Johannes von Nepomuk, berühren, zukünftig viel Glück haben werden. Ein Glück ist es auf jeden Fall, den Ausblick von der Brücke zu genießen. Ein Besuch lohnt sich besonders in den Abendstunden, wenn die Brücke in das Licht der Abenddämmerung getaucht wird.
5. Altstädter Rathaus und astronomische Uhr
Das Rathaus wurde ebenfalls Mitte des 14. Jahrhunderts errichtet. Der älteste Teil ist der gotische Turm mit der astronomischen Uhr. Zu jeder vollen Stunde erscheinen die zwölf Apostel nacheinander an den Fenstern. Neben der eigentlichen Uhr werden aber auch ein Kalender mit dem Verlauf der Sonne und des Mondes angezeigt.
Sehenswert sind auch die anderen Darstellungen: Astronomen, Philosophen, Gevatter Tod. Das Rathaus, die Kapelle und der Turm können besichtigt werden. Auch die beeindruckende Mechanik der Uhr, die immer wieder dem Fortschritt angepasst wurde, kann bei einer Führung bewundert werden.
6. Pulverturm Prag
Der Pulverturm wurde im Jahr 1475 im Stil der Spätgotik erbaut und gilt als eine der monumentalsten Bauten der Stadt. Ursprünglich zogen durch diesen Turm die Könige bei den Krönungszeremonien in die Stadt.
Seit Anfang des 18. Jahrhunderts diente der Turm als Pulverlager und erhielt dadurch seinen Namen. Er ist 65 Meter hoch, der Aussichtsumgang liegt bei 44 Meter, die Wendeltreppe hat 186 Steinstufen.
7. Kafka-Museum
Der berühmte Schriftsteller Franz Kafka wurde am 3. Juli 1883 in Prag geboren, hat dort sein ganzes Leben verbracht und zahlreiche Spuren hinterlassen. Sein Geburtshaus ist niedergebrannt, nur eine Büste und eine Gedenktafel erinnern an ihn. Im Haus befindet sich lediglich eine kleine Ausstellung. Das eigentliche Kafka-Museum in Prag wurde auf dem Gelände einer alten Ziegelei am Moldauufer eingerichtet.
In der Dauerausstellung sind unter anderem Korrespondenz, Fotos, Manuskripte und eine in dem Umfang einzigartige Sammlung der Erstauflagen von Kafkas Werken zu bewundern. Auch die Einflüsse, die Prag auf Kafka und seine Bücher gehabt hat, werden dargestellt. Im Hof des Museums steht ein sehenswerter Brunnen des tschechischen Künstlers David Černý.
8. Petrin-Turm
Der Aussichtsturm wurde im Jahre 1891 für eine Industrieausstellung errichtet. Als Vorbild diente der Eiffelturm. Der Petrin-Hügel, auf dem der Turm gebaut wurde, ist 318 Meter hoch, der Turm selbst knapp 64 Meter. Eine herrliche Aussicht auf Prag und das umliegende Land ist also garantiert.
Zu erreichen ist der Turm mit einer Seilbahn oder zu Fuß durch den Petrin-Park. Der Park wird auch oft von den Bewohnern Prags genutzt. Auf den Turm führen 299 Treppenstufen. Alternativ kann man den Aufzug benutzen. Im Keller des Turms finden regelmäßig Ausstellungen statt.
9. Das tanzende Haus
Neben all den historischen Gebäuden ist das sogenannte „tanzende Haus“ ebenfalls ein besonderer Blickfang und gilt als ein Vorzeigeobjekt moderner tschechischer Architektur. Das Bürogebäude wurde im Jahre 1996 von dem kanadischen Architekten Frank Gehry in Zusammenarbeit mit dem tschechischen Architekten Vlado Milunic im Stil des Dekonstruktivismus entwickelt und erbaut.
Die Architekten sollen durch den Tänzer Fred Astair und seine Tanzpartnerin Ginger Rogers inspiriert worden sein. Die beiden geschwungenen Türme des Hauses erinnern an ein tanzendes Paar und zählen zu den meistfotografierten Sehenswürdigkeiten von Prag. Das beste Fotolicht besteht in der Regel am frühen Nachmittag.
10. John-Lennon-Mauer
Nachdem 1980 John Lennon, das ehemalige Mitglied der Beatles, ermordet worden war, nutzte ein Unbekannter die Steintafel an der Mauer des Malteser-Gartens, um dem Musiker ein Denkmal zu setzen. Mehr und mehr wurden Kerzen vor dem Portrait abgestellt. Die Mauer wurde mit Liedtexten und Zitaten beschriftet, die von Frieden und Freiheit handelten.
Nach und nach wurde die Wand auch für Protest-Parolen gegen die Diktatur genutzt. Mit dem Zusammenbruch des Kommunismus verlor die Mauer als Ort für politische Statements an Bedeutung, aber die bunte Gedenkstätte an den einstigen Beatle ist nach wie vor eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Prag.
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Beste Reisezeit Prag
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Mai, Juni, Juli, August und September
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